8. Wohnmobilreise: Frankreich - Normandie u. Bretagne 2019

"Das Schönste an jedem fremden Land ist die Sehnsucht."

 

Ein kurzer Rückblick auf drei Wochen Normandie und Bretagne. Gleich vorweg kann angemerkt werden, dass Frankreich ein traumhaftes Land für Wohnmobilisten ist: Unmengen an Stellplätzen, wovon der Großteil kostenlos oder mit einem kleinen Beitrag benützt werden kann. Die meisten Städte, aber auch kleinere Gemeinden und Dörfer, bieten Möglichkeiten zum Übernachten an - sei es beim Sportplatz, auf einem Parkplatz in Zentrumsnähe, am Fluss, auf einer bereit gestellten Wiese am Stadtrand, etc. Wir haben uns dabei auch an den beiden Wohnmobilreiseführern, die wir in den Monaten vorher studiert hatten, orientiert.

Als sehr empfehlenswert haben wir den von der Normandie empfunden, dem über die Bretagne können wir nur bedingt ein gutes Zeugnis ausstellen, da dort nur sehr oberflächlich berichtet wird und den Stellplätzen viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Auf der Fahrt finden sich aber immer wieder auch andere Gelegenheiten, wo man übernachten kann, bzw. die Ver- oder Entsorgung erledigen kann.

 

Bei unserer Route haben wir uns vorrangig an die Straßen entlang der Küste gehalten, aber ab und zu auch sehr lohnende Abstecher ins Land gemacht. Hier ein paar subjektiv ausgewählte Ziele:

 

Für den Beginn einer Reise durch die Normandie können wir z.B. die wunderschönen, kleinen Städte Vieux Port, Beuvron-en-Auge oder das größere Honfleur bei der Seinemündung empfehlen. Natürlich darf man das eine oder andere Kap nicht auslassen, interessante Ort sind da unter anderem Barfleur oder Jobourg. Wer dann nicht nur die ganze Westküste hinunterfahren will, der ist mit einen Abstecher nach Villedieu-les-Poeles, der Glockengießerstadt, die auch sonst einiges zu bieten hat, gut beraten.

 

Was natürlich nicht fehlen darf bei einer Fahrt durch die Normandie bzw. die Bretagne, ist der Besuch von Mont Saint Michel, dem Touristenwallfahrtszentrum schlechthin. An „guten“ Tagen strömen hier 25.000 Besucher hin. Daher unser Tipp: Vor 8 Uhr früh dort sein, den kostenlosen Shuttlebus nehmen, denn dann ist es möglich, Fotos zu machen von den entzückenden kleinen Gassen, alten Geschäften und Gebäuden, ohne nur Touristen zu sehen. Versäumen sollte man diese Attraktion aber definitiv nicht.

 

In der Bretagne haben wir folgende Ziele als interessant erlebt: St. Malo (obwohl auch hier extrem viel los ist), Cap Frehel (nicht das Cap selbst, da muss man schon am riesigen Parkplatz bezahlen, sondern kurz vorher zu dem überaus lohnenswerten Fort La Latte abbiegen und dieses besichtigen), das nicht so bekannte Treguir mit seinem schönen Stellplatz am Fluss, Le Gouffre (wo sich einige Häuser in die schützende Obhut der riesigen Granitformationen schmiegen), Meneham bei Brignogan-Plage (dort ist ein Freilichtmuseum, wo es jeden Donnerstag Nachmittag Vorführungen aller Art gibt) oder Huelgoat (ein Nationalpark abseits der Küste mit Rad- und Wanderwegen durch die wunderschöne Granitlandschaft). Badefreudige finden entlang der Westküste viele Möglichkeiten zum Schwimmen (allerdings ist diese Gegend extrem touristisch), erwähnenswert sind sicher auch die wunderschönen, alten, reetgedeckten Häuser von Kerascoat bei Nevez und die Megalithküste bei Erdeven.

 

Bei der Rückfahrt könnte man die sehenswerte Mittelalterstadt Vitre (in der Nähe von Rennes) besuchen und, sofern man dafür Interesse hegt, einen halben Tag einplanen, um sich den Burgbau von Guedelon nicht entgehen zu lassen. Dort hat man 1995 begonnen, eine Burg mit Mitteln, die damals vorhanden waren, zu errichten – geplantes Ende ist ca. 2022.

 

Was das Essen anbelangt (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): Baguette kaufen und ebenso frischen, köstlichen und relativ günstigen Fisch. Fehlen dürfen auch nicht der leckere Käse, eine Auswahl der wohlschmeckenden Pasteten,  Muscheln, die delikaten Hartwürste, Cidre, ein feiner Calvados und natürlich die eine oder andere Flasche Wein.

 

Wir werden sicher wieder in dieses Land kommen, das den Wohnmobilfahrerinnen und -fahrern so wohl gesonnen ist.   Au revoir!

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