Motorradtour nach Korsika im Sommer 2015

Nach etlichen Vorbereitungen starten wir mit unseren Freunden Thomas und Lotte zu einer etwas längeren Motorradtour. Sie führt uns in einigen Etappen bis nach Livorno, von wo wir mit der Fähre auf Korsika übersetzen. Dort erkunden wir die Insel für zwei Wochen.

18. bis 20. Juli 2015 - Krems - Filzmoos - Sacile

Die Route führt uns von Krems durch das schöne Ennstal nach Filzmoos, wo wir uns wie schon so oft bei Renate Gappmaier einquartieren. Zwischendurch Stopp bei Freunden von Tom und Lotte inkl. Abkühlung im Pool. Am nächsten Tag fahren wir über Obertauern und den Katschberg nach Lienz, wo wir erfolglos versuchen, ein Problem bei der Transalp zu beheben.

Von Lienz geht es über den wunderschönen Plöckenpass nach Italien, wo Susi ihre motorradfahrtechnische Kenntnisse und Erfahrungen zeigen kann, indem sie locker mithält. Über einige kleine Pässe Südtirols via Tolmezzo und vorbei an gelangen wir in die kleine Stadt Sacile bei Pordenone, wo wir unser erstes Quartier beziehen. Booking.com hat tolle Arbeit geleistet und so suhlen wir uns nach der extremen Hitze des Tages noch für eine Stunde im  Pool, lassen uns noch Pizzas bringen, die wir dann uns vor dem wunderbaren Hotel bei einigen Gläschen schmecken lassen.

21.-23. Juli - Toskana und Abschied von Italien

Die eher langweilige Gegend lassen wir auf der Autobahn hinter uns. Auch die Temperatur (41 Grad Spitzenwert) verleitet nicht zum langsamen Fahren. Also glühen wir im wahrsten Sinn des Wortes vorbei an Ferrara, Bologna, Empoli und Florenz in die Toskana, die wir am Nachmittag erreichen. Nachdem unser Quartier überbucht ist, werden wir nach Certaldo begleitet, wo wir eine geniale Unterkunft beziehen: Ein Appartment in einem Haus auf einem Hügel mit Pool und Blick auf San Gimignano. Den weiteren Tag verbringen wir im Wasser und mit Chillen.

Am nächsten Morgen starten wir zu einer kleinen Runde durch das Herz der Toskana und begegnen Orten, die wir vor 20 Jahren zu Fuß begangen hatten: San Gimignano und Volterra. Am Nachmittag lässt uns die Hitze keine andere Wahl, dass wir wieder in den Pool flüchten müssen. Dann fahren wir nach Livorno und verabschieden uns von Italien für 14 Tage.

23.-25. Juli - Überfahrt und zwei 2 Tage im Norden Korsikas

Die Überfahrt mit der Fähre der Sardinia Ferries verläuft problemlos. Es ist relativ wenig los und so findet man sowohl drinnen wie draußen jederzeit ein schönes Plätzchen. Nach 4 Stunden sind wir auf Korsika und dann geht es mal 80 km Kurve für Kurve ganz in den Norden - auf den "Finger" Korsikas. Diese Insel ist für Motorradfahrer ein Wahnsinn - die längste Gerade heute dürfte so 200 Meter gewesen sein. Was die Autofahrer stört, ist für uns ein Genuss. Wir machen noch schnell eine Badepause im Meer, bevor wir in das kleine Dörfchen Ersa vorstoßen, das aus 8 Zwergkommunen besteht. In einem davon, Poghu, wohnen wir - und zwar in einem toll renovierten Domizil bei Patricia und ihrem Mann. Sie haben das nette Häuschen, das sich neben einem alten verfallenen Wachturm befindet, mit viel Liebe eingerichtet und man kommt sich vor wie einem Museum.

Am Abend gehen wir in einem netten Restaurant am Meer Fisch essen und trinken auf der kleinen Terrasse noch Rotwein.

Den Tag darauf verbringen wir mal sportlich mit einer Wanderung auf einem alten Zöllnerpfad, dem Santier Douaine, dem wir von Barcaggio nach Macinaggio folgen. Bei den etwa 13 Kilometern, die der Küste folgen, kommt man an alten Türmen vorbei, man sieht Kühe, die im Meer stehen und kann immer wieder baden gehen. Die Hitze des Tages wird noch dadurch verstärkt, dass es während der 5 Stunden (inkl. Badestopp) keinen Schatten gibt. So sind wir dann doch froh unser Ziel zu erreichen. Den Retourweg machen wir dann wie geplant mit einem Schiff.

25. Juli - Lange Fahrt über die Westküste nach Pratavone

Schon früh am Morgen, als wir wegfahren, ist es schon sehr warm. Zum Glück kühlt der Fahrtwind unsere schwarze "Panier". So geht es vom nördlichsten Teil, dem Cape Corse, von wo man bis nach Elba sehen kann, der Westküste entlang bis weit in den Süden.

Wir fahren die Westseite des "Fingers" entlang und cruisen Kurve um Kurve dahin, eine wahre Freude, besonders am Morgen. Dann geht es durch das belebte Saint-Florent, wo es stockend durch die Stadt geht. Gegen Mittag machen wir einen Stopp bei Bekannten von Lotte und Tom, die gerade in einer Ferienanlage in Calvi weilen. Wir bleiben aber nur kurz, weil wir a) noch eine lange Fahrt vor uns haben (Durchschnittgeschwindigkeit ca. 40 km/h) und b) mein Motorrad immer wieder zickt. Die rote Störungslampe lässt nicht locker und ist nur mehr schwer auszutricksen. So muss ich ab und zu stehenbleiben und dann sehr untertourig wie ein Chopper dahin fahren. Aber Hauptsache wir kommen ans Ziel.

Eine Küstenstraße, die teilweise ein paar Hundert Meter über dem Meer liegt, zieht den ganzen Westen herunter. Es ist das El Dorado des Motorradfahrens, herrliche Kurven, tolle Ausblicke, kleine Städtchen und nicht allzu viel Verkehr - also lauter Dinge, die einem das Herz höher schlagen lassen. Die ganze Insel scheint übrigens von Macchia überwuchert zu sein. So geht es an Piana vorbei, einem Gebiet mit eindrucksvollen Gesteinsformationen und dann über Cargese Richtung Ajaccio. Noch ein kleiner Badestopp und dann fahren wir in unser Quartier, das wir 12 km von Propriano gebucht haben. Die kleine Ortschaft heißt Pratavone, wo wir ein schönes, großes Appartment beziehen, das sich im Untergeschoß im Haus eines Deutschen befindet. Am Abend lassen wir die Strapazen des heutigen Tages hinter uns und essen auf der Terrasse. - Sehr fein!

26. Juli 2015: Sartene - Cauria - Campomoro

Zum Frühstück gibt es frisches Baguette und süße Teilchen vom Bäcker, die er zum Gartenzaun hängt. Dies und noch viele andere leckere Sachen lassen wir uns zum Frühstück schmecken - wieder bei herrlichem Wetter.

Dann starten wir zu einer kleinen Motorradrunde, wobei Andi mit Susis BMW fährt. Zuerst geht es nach Sartene ganz im Südwesten Korsikas. In diesem netten kleinen, in den Berg gebauten Dorf, machen wir eine Runde in der Altstadt, kaufen einige kulinarische Schmankerln ein und beobachten am Hauptplatz das Treiben. Dann fahren wir weiter nach Cauria und schauen uns dort die neolithischen Menhire und ein Dolmengrab an - nichts Neues, da wir das schon von anderen Ländern (wie. z.B. Irland) kennen, aber trotzdem ist nett, hier für eine Stunde herumzuflanieren. Anschließend baden wir am Strand von Campomoro, der obwohl Sonntag ist, nicht überlaufen ist. Generell muss man sagen, dass man in Korsika extrem viele Bademöglichkeiten findet mit wunderschönen Stränden und nicht allzu vielen Leuten.

27. und 28. Juli: Kleine Runden und Werkstattbesuche

Am Montag machen wir eine kleine Runde durch die Gegend, fahren über den Gradello-Pass, durch kleine, hübsche Bergdörfer wie Coti-Chiavari. Die Straßen abseits der Küste sind eher schmal und kurvig, ein Auto und ein Motorrad gehen sich aber gut aus. Fliegen, etc. sind rar, weshalb wir die Visiere praktisch nicht putzen müssen. Dann runter zum Meer, wo wir an einem netten Strand baden gehen. Wie überall hier ist das Wasser warm, klar und sauber, ebenso wie der Strand.

Anschließend statten wir der Honda-Werkstatt Lucchini in Ajaccio einen Besuch ab. Nach Kaffee und Eclaire (genial!) fahren wir retour, machen einen Badestopp in Porto Pollo und halten dann in Serra di Ferro, wo gerade ein Kalb gegrillt wird. Nachdem alles besetzt ist, essen wir eine Kleinigkeit nebenan und reservieren gleich hier für den nächsten Tag. Im Quartier sitzen wir bis Mitternacht und machen eine Flasche Sekt auf, um Charlottes Geburtstag gebührend zu feiern.

Am Dienstag trennen sich unsere Wege. Tom und Lotte machen eine Runde ins Tavarotal, während wir nach Ajaccio fahren. Am späten Nachmittag treffen wir uns zum Baden in Porto Pollo, dann geht es nach Hause, wo wir uns frisch machen für Lottes Geburtstagseinladung. Das ausgezeichnete Essen nehmen wir in Serra di Ferro ein, auf einer Terrasse mit Blick auf das Meer. Wunderbar!

Übrigens: Auf einem Foto seht ihr selbstgemachtes Eis aus einer Konditorei!

29.7. Juli: Ausgrabungen von Filitosa und Plage Cupabia

Heute Ruhetag mit Chillen, dem Erproben des neuen Kartenspiels Sphinx von Johannes und am Nachmittag fahren wir zu den Ausgrabungen von Filitosa. Das Gelände ist durchaus sehenswert, besonders die vor Tausenden Jahren behauenen Menhire mit Menschengesichtern sind schon sehr speziell und außergewöhnlich. Danach baden wir noch am schönen Strand Cupabia.

30. Juli: Bonifacio ganz im Süden

Nachdem wir vor einiger Zeit im hohen Norden Korsikas waren, wollen wir natürlich auch in den Süden. Und den besuchen wir heute: Bonifacio, die Perle am untersten Ende, nur 15 km entfernt von Sardinien. Die Stadt, die sich auf einem natürlichen Felsen erstreckt, ist ein wirkliches Highlight, wunderschön und einzigartig. Das Problem ist nur, dass es kein Geheimtipp ist, sondern Tausende von Touristen die 3000-Einwohner-Stadt bevölkern. Wir merken das bereits beim Anfahren, als wir Hunderte Autos, die sich zum Parken in der Stadt anstellen, überholen. Schon der Anblick vom Hafen ist gewaltig. Das einzige Problem stellt sich mit einer Sommergrippe bei Susi ein, was den Tag etwas trübt. Wir gehen vorbei an exklusiven Yachten, zuerst durch die Unterstadt und dann hinauf Richtung Oberstadt. Vorher biegen wir aber links auf den Weg zu den Klippen ab, von wo man einen gigantischen Ausblick auf Bonifacio hat. Nach etwas Herumschlendern inmitten der Touristenhorden und entlang von gefühlten 100 Restaurants in den kleinen Gassen, gehen wir zum Hafen runter. Wir verzichten auf die Schiffsfahrt aufgrund Susis schlechtem Zustand, sodass nur Tom und Lotte die schöne Tour machen.

Wir treffen uns wieder am windigen Strand von La Tonnara, wo die Kitesurfer die guten Verhältnisse ausnutzen. Nach diesem Badestopp fahren wir über Corte und Propriano wieder retour.

31. Juli: Runde im Prunelli-Tal

Tom und ich machen heute wir eine Runde nach Bastelica durch das Prunelli-Tal, entlang der Schlucht von Prunelli und vorbei am Lac de Tolla in den Bergen. Sehr schön, tolles Wetter, Kurve um Kurve - unglaublich.

Susi geht es wieder gut. Sie hat ihr Magenproblem mit der damit verbundenen Kreislaufschwäche überwunden und den Tag mit Lotte verbracht. Am späten Nachmittag treffen wir uns mit ihnen am Strand von Porto Pollo. Dann rauf nach Pratavone und wieder ein gutes Abendmahl - gestern Nudeln a al Frutti di mare, heute Tomatensuppe und anderes leckeres Zeug. Lotte und Susi bekochen uns immer bestens.

Morgen verlassen wir das Quartier und fahren nach Corte ins Landesinnere.

1. und 2. August: Fahrt nach Corte und viel kaltes Wasser

Nach dem Verlassen des Quartiers in Pratavone fahren wir zur nächsten Unterkunft nach Corte ins Zentrum der Insel, in die Berge.

Nach einer Pause im schönen Bocognano und einer netten Begegnung mit einer kommunikationsfreudigen älteren Dame folgen wir ihrem Rat und machen am Col de Vizzanova Halt. Dort folgen wir dem Schild zu den Cascades  des Anglais, die wir nach etwa einer halben Stunde Gehzeit erreichen. Dort gibt es kleine Wasserfälle, die über die Steine rinnnen und wo man in kleinen Becken im Wasser des Bergbaches baden kann. Manche sind so tief, dass man nicht mehr stehen kann - eine willkommene Erfrischung für alle.

Dann geht über Vivario nach Corte, der alten Hauptstadt der Insel. Heute leben hier ca. 4000 Leute und 2000 Studenten, also eine lebendige Stadt, die noch sehr authentisch wirkt. Und obwohl natürlich auch genügend Touristen unterwegs sind, ist es doch ein sehr sympathischer Flecken. Von hier aus kann man unzählige Wandergebiete in kurzer Zeit erreichen - ein Tipp für alle Wanderer!

Wir beziehen unser Appartment mitten im Zentrum im 3. Stock und freuen uns über den vielen Platz, den wir auch hier haben. Die Gegend ist etwas abgewohnt, aber das ist bei den meisten Gebäuden in der Altstadt so. Wir kaufen ein, ich halte noch beim Frisuer und zum Abschluss des Tages gehen wir gleich nebenan gut essen.

Heute geht es ins Niolo-Tal, entlang der 15 km-langen Schlucht Scala di Santa Regina und wir winden uns über Hunderte Kurven hinauf bis aus 1500 Meter, wo es angenehm warm ist. Während der Fahrt bleiben wir ab und zu stehen, um zu fotographieren - besonders die frei weidenden Schweine sind nett anzusehen. Bisher hatten wir übrigens keinen Tropfen Regen! Am Pass Col de Vergio angekommen, packen wir unsere Wander- und Badesachen und folgen dem nicht leicht zu findenden Schild zur Bergerie de Radule (Weitwanderweg GR 20), die wir nach ca. 40 Minuten erreichen. Dort machen wir eine Kaffeepause (bitte auf dem Foto beachten, wie der Cafe Grande hier serviert wird!) und gehen dann noch ca. 10 Minuten weiter bis zu den Cascades de Radule. Bei der kleinen Brücke steigen noch etwa 50 Höhenmeter auf einem Pfad ab und finden hier ein Paradies vor: Ein kleiner Wasserfall ergießt sich in ein Becken, wo man schwimmen kann - kalt, aber herrlich. Der Badespaß wird noch dadurch verstärkt, dass einige Leute oberhalb von uns das Wasser aufstauen und wir so in den Genuss einer "kalten" Dusche kommen.

Danach wieder retour nach Corte, einkaufen und essen.

3. August: Bozio - Fahrt durch das Hinterland bis nach Aleria

Bei wie immer herrlichem Wetter fahren wir heute durch das unbekanntere Hinterland des Bozio. Etwas höher geht es den natürlichen Formen der Landschaft folgend durch kleine, nette Dörfer - alle authentisch und sympathisch. Kleine Straßen und kaum Verkehr, dafür wieder endlos Kurven!

Über Erbajola und Pietraserena fahren wir die D14 hinunter bis zum Meer nach Aleria. Dort biegen wir nach Norden ab, um einige Kilometer weiter am Strand von Riva Bella zu baden. Was wir nicht wussten, ist die Tatsache, dass es sich hier um einen riesigen FKK-Komplex handelt. Aber was soll's: Runter mit den Klamotten und rein ins Meer. Aufgrund des langen Sandstrands ist das Wasser trüber als im Westen und vor allem sehr warm, sodass wir kaum von Abkühlung sprechen können. Trotzdem war es nett hier und dann ziehen wir retour die Kurven bergwärts über die D112, nach Tallone und Zuani. Dort begehen wir den Fehler, dass wir nicht Richtung Corte fahren, sondern nach Pianella, wo wir auf eine Sandstraße treffen. Wir fahren weiter und mühen uns dann ca. 10 km auf diesem desolaten Weg - immer darauf hoffend, dass wir irgendwann im Nowhere stehen. Aber wir schaffen es, auf die richtige Straße zu kommen und kehren heil nach Corte zurück. Nach dem gestrigen "Schweine-Erlebnis" kam es heute übrigens zu einer weiteren tierischen Begegnung, von der wir schon im Reiseführer gelesen haben. Hinter den Kurven lauern einige Kühe und einige Male Ziegen! Ganze Herden trotten mitten auf der Straße herum, aber der Lärm der Motorräder vertreibt sie.

Den Rest des Tages verbringen wir mit Herumflanieren und Einkaufen von Souvenirs.

4. August: Fahrt ins Asco-Tal und geniale Badeplätze

Wie jeden Tag haben wir blendendes Wetter. Daher machen wir heute einen Ausflug ins nahegelegene Ascotal. Wir fahren zuerst über die D18 oberhalb der Hauptstraße durch ein paar nette Dörfer. Das Licht am Vormittag ist optimal und von der Hitze spüren wir auch beim langsameren Fahren noch nicht zu viel. Dann geht es rein ins Asco-Tal, wo wir nach ein paar Kilometern nach Moltifao abbiegen. Dort halten wir kurz, um bei der Klosterruine San Franceso di Caccia ein wenig herumzuflanieren. Das Besondere dabei ist, dass sich der Friedhof nicht nur neben der Kirche befindet, sondern einige Gräber auch innerhalb der verfallenen Kirchenmauern Platz gefunden haben. Danach wieder auf die Straße nach Asco, unter uns die Schlucht, und die Straße windet sich wie immer kurvenreich hinauf. Überall stehen Autos und parken auf der ohnehin engen Bergstraße, weil überall nette Badegelegenheiten zu sehen sind. Nach weiteren 15 km stehen wir an, im Winter kann man Schifahren, jetzt ist das der Ausgangspunkt für Bergwanderungen, die bis zum höchsten Punkt Korsikas führen, den Monte Cino (2706m).

Es ist Mittag und wir fahren wieder talwärts bis zum Maison du Mouflon - genau in der Mitte zwischen Haut-Asco und Asco. Dort trennen sich unsere Wege, weil Tom den Kofferschlüssel verloren hat - leider ist es der zweite bei der Tour. Er fährt zurück, findet ihn, aber leider ist er überfahren worden und zerstört. Also fahren Tom und Lotte nach Corte und lassen den Koffer aufbohren. Währenddessen machen Susi und ich eine kleine Wanderung zur Bergerie de la Tassineta. Nach einer Stunde sind wir oben bei einem Steinhaufen angelangt, weiter darf man nicht mehr wandern. Das ist nicht weiter bemerkenswert, aber die Becken im kleinen Bach laden zur Abkühlung ein. Überall planschen Leute in den kleinen Gumpen und auch wir halten uns hier eine Zeit lang auf. "Unser" Badebecken ist wieder genial: Hier kann man rutschen, ins Wasser springen (teilweise sicher bis zu 5 Meter tief) und sich vom Bach massieren lassen! Es ist wirklich einmalig, wenn man der Hitze des Tages entfliehen kann und hier das kühle Nass genießen kann.

Dann fahren wir wieder zurück und treffen Tom und Lotte. Leider konnten sie den gestern verlorenen Fotoapparat nicht mehr finden - war nicht wirklich ihr Tag. Aber ich habe alle ihre Fotos am Laptop gespeichert, was zumindest ein kleiner Trost ist.

Morgen ist schon unser vorletzter Tag und dann geht es wieder auf die Fähre und zum Schluss in den Autoreisezug. 

5. August: Restonica-Tal und Wanderung zum Lac de Melo

Am letzten echten Urlaubstag unserer Korsikareise fahren wir ins nahe Restonica-Tal, einem Highlight, das sich auch viele andere nicht entgehen lassen wollen. Es ist gut, dass wir heute relativ früh wegkommen und so ziehen wir schon um 9 Uhr die Kurven entlang des kleinen Flusses, der sich wie bei den beiden Tälern zuvor tief ins Gestein eingeschnitten hat. Unter uns also wieder die Schlucht, viele Bademöglichkeiten locken die Bewohner der Stadt an, und wir also rauf bis zum Ende der Straße - das sind ca. 20 km von Corte aus. Ca. einen Kilometer vorher wird man gestoppt und bezahlt die Parkgebühr (für Motos 3 Euros). Zu Spitzenzeiten sind 1000 Autos keine Seltenheit! Aber der frühe Vogel fängt den Wurm und so parken wir ganz oben. Schon jetzt ist es sehr warm und die Sonne heizt auch um 10 Uhr ordentlich runter. Von der Bergerie de Grotelle gehen wir dann eine Stunde hinauf. Der Weg ist sehr steinig und in der Hitze kommt man ganz schön ins Schwitzen. Bevor man zum See kommt, gibt es noch eine kleine Steilstufe, die mit Eisenleitern überwunden wird. Wer das umgehen will, nimmt schon weiter unten die linke Aufstiegsvariante.

Um 11 Uhr erblicken wir dann den wunderbar gelegenen Bergsee Lac de Melo und man wundert sich nicht, warum sich so viele Menschen diesen Anblick nicht entgehen lassen wollen. Aber in den See selber lockt es nur wenige Wagemutige - 4 davon sind wir. Nach dieser angenehmen Abkühlung wandern wir wieder runter. Auf dem Rückweg können wir der Versuchung nicht widerstehen und müssen noch einmal das kühle Nass genießen, noch dazu wo der Ort so idyllisch gelegen ist - eine tiefe Wasserstelle mit kleinem Wasserfall.

ZU Hause packen wir dann ein, erledigen noch die letzten Sachen, gehen dann essen und ruhen uns dann aus, da wir um 6 Uhr früh Corte verlassen, um zeitgerecht bei der Fähre von Bastia nach Livorno zu sein.

6. und 7. August: Fähre Bastia-Livorno - Nachtzug nach Wien

Wie erwähnt stehen wir früh auf und sind um 7:30 in Bastia, wo wir relativ bald auf das Schiff fahren können. Wieder ist nicht allzu viel los und so kann man aus einer Vielzahl an guten Plätzen wählen. Die Fähre braucht etwas mehr als 4 Stunden, die wir teils am sonnigen Deck, teils mit Kartenspielen überbrücken. Den Nachmittag nutzen wir für eine kleine Stadtrunde in Livorno, wo es neben einer teuren Via Grande, auch etliche nette Gassen und Kanäle gibt. Wir flanieren, essen Eis, trinken einen Espresso und natürlich viel Wasser angesichts der Hitze in der Stadt.

Dann fahren wir zum Bahnhof Livorno Centrale, decken uns in einem nahen Supermarkt mit Essen und genug Trinken ein und fahren dann mit den Motorrädern auf den Autoreisezug, Das ist immer recht spannend, weil es sehr niedrig ist und man auf den Kopf aufpassen muss. Gesamt sind nur 3 Autos und 5 Mopeds drauf. Danach beziehen wir unsere 4er-Suite und lassen den Abend mit einigen Achterln Rotwein ausklingen, bevor wir uns in die rumpelnden Betten begeben.

Sonst verläuft alles nach Plan und wir kommen am Vormittag pünktlich an. Aus der Hitze in die Hitze! Auch hier haben wir 35 Grad, die wir aber mittlerweile ja schon gewohnt sind.

Am Bahnhof verabschieden wir uns von unseren treuen und lustigen Begleitern Tommy und Lotte, mit denen wir 3 herrliche Wochen in Korsika bzw. auf dem Weg dorthin verbracht haben. - Die Insel ist einen Urlaub absolut wert - Kultur, Natur, Berge, Strände .... und Kurven zum Motorradfahren!

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