Myanmar und Laos - 2017

„Was ist Reisen? Ein Ortswechsel? Keineswegs! Beim Reisen wechselt man seine Meinungen und Vorurteile.“  (Anatole France)

 

7 Jahre nachdem wir das letzte Mal in Asien waren (Kambodscha und kurz im Süden von Laos) zog es uns heuer wieder in die freundlichen Gebiete Südostasiens, dieses Mal für eine Woche nach Laos und zwei in das eher unbekannte Myanmar.

Kurz gefasst können wir nach den drei Wochen festhalten (rein subjektive Wahrnehmung!): 

 

·         Es ist alles problemlos zu bereisen (erst nach unserer Ankunft eskalierten leider die Unruhen in Rakhine in Myanmar)

 ·      die Leute sind extrem freundlich und hilfsbereit

 ·       das Essen ist – egal ob in Restaurants oder am Straßenrand – wirklich gut und günstig

 ·       Man kommt überall mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, größeren Busanbietern bzw. Taxis oder  Gemeinschafts-Tuk-Tuks schnell und einfach hin. Natürlich muss man längere Fahrzeiten in Kauf nehmen, da die Straßen nicht überall in optimalem Zustand sind bzw. Züge sich verspäten.

 ·       Es gibt mittlerweile eine große Dichte an Hotels und Guesthouses, sodass ein Vorreservieren nicht unbedingt notwendig ist.

 ·       In den meisten größeren Städten findet man Bankomaten, die aber nicht immer gefüllt sind bzw. funktionieren. Daher ist es ratsam, schon rechtzeitig Bargeld abzuheben.

 ·       Wir waren in der "rainy season" unterwegs und hatten extrem viel gutes Wetter. Nur zweimal wurden wir von einem Regenguss so richtig überrascht und waren ziemlich nass. Der Vorteil dieser "Jahreszeit" ist aber die Tatsache, dass nur relativ wenige Touristen unterwegs sind.

 ·      Das Organisieren von Tagesfahrten geht oft ganz einfach über den Beherbergungsbetrieb bzw. kann man das oft auch selbst günstig checken.

 ·       Nicht vergessen sollte man auf das Visum, das wir ein paar Wochen vor der Abreise online erledigten. Das war auch die einfachste und günstigste Möglichkeit.

 ·       Als Geschenke haben sich wie bei der letzten Reise Luftballone (die auch leicht mitzunehmen sind) für die Kinder erwiesen. Selbst eine solche Kleinigkeit ist nicht überall selbstverständlich und hat für viel Freude gesorgt. Bei einer Schule haben wir einmal unseren kleinen Sack mit Seifen und Kugelschreiber angebracht.

·         Meistens sind die Preise okay, aber vergleichen und verhandeln bei Taxis, etc. ist durchaus ratsam. Da gab es große Unterschiede.

 

LAOS – in aller Kürze:

 

Die Anreise erfolgte über Dubai und Bangkok. Dort mit einem kleinen Flieger  zuerst nach Luang Prabang, wo man abgesehen von den Vats (besonders Xieng Thong) unbedingt zu den Kuang Xi Wasserfällen fahren sollte. Sie waren wirklich beeindruckend und äußerst sehenswert. Und eine Bootsfahrt zu einem Khmu- oder Hmong-Dorf sollte man auch machen. – Dann mit dem Minivan weiter nach Vang Vieng, einer auf den ersten Blick nicht besonders reizvollen Stadt. Ein paar Tage ist aber auch sie wert, wiewohl es in der Hauptreisezeit von jungen Travellern wimmelt. Dementsprechend laut kann es werden.

In Vang Vieng fuhren wir mit Mopeds durch die Gegend, was immer eine gute Form der Fortbewegung ist, weil man eben überall dort hinkommt, wo andere Touristen vielleicht nicht hingelangen. Außerdem machten wir eine Kajaktour durch die wunderschöne Karstlandschaft – ebenfalls sehr empfehlenswert. Abraten können wir vom Besuch der "blauen Lagune" – sehr touristisch (auch viele Einheimische) und eigentlich nichts Besonderes.

Nach dem Transfer nach Vientiane, der nur knapp 4 Stunden mit dem Bus dauert, besuchten wir in der Hauptstadt den Vat That Luang. Den riesigen Nachtmarkt mit den vielen "westlichen" und touristischen Dingen muss man nicht wirklich gesehen haben. Da gibt es überall im Land schönere. 

 

MYANMAR ebenfalls in aller Kürze:

Flug nach Yangon über Bangkok. In der ehemaligen Hauptstadt von Myanmar ist nicht allzu viel zu sehen und die Luft ist wegen des beträchtlichen Verkehrs einigermaßen schlecht. Aber trotzdem hat es neben den (etwas in die Jahre gekommenen) Kolonialbauten auch einige Märkte zu bieten, z.B. den in einem alten Häuserkomplex untergebrachten Ben Aung-Markt. Und natürlich darf ein Besuch der Shwedagon-Pagode, die im Zentrum eines riesigen Areals mit unzähligen wunderschönen Tempeln und Pagoden steht, nicht fehlen. Was man noch machen kann, ist eine Fahrt zum "Goldenen Felsen", wobei man sagen muss, dass die Anfahrt dorthin alleine ca. 4 ½ Stunden (mit einem privaten Taxi!) in Anspruch nimmt. Der Felsen selbst ist zwar schön, aber die lange Anreise spricht eher dagegen. Was uns aber in Erinnerung bleibt, ist die Auffahrt zum Felsen, der nur durch ein Haar von Buddha vor dem Absturz bewahrt wird. In atemberaubendem Tempo und in Hochschaubahnmanier treiben die LKW-Fahrer ihre Gefährte, auf denen die Touristen auf Bänken auf der Ladefläche zusammengequetscht sind, bei der ca. halbstündigen Fahrt bergwärts, sodass man meint, es geht um die Rallyemeisterschaft.

 

Die Weiterfahrt nach Bagan mit dem Nachtbus dauert ca. 9 Stunden. Tipp: Beim Aussteigen wird man von den Taxifahrern bedrängt und sie verlangen horrende Preise. Entweder von woanders eines bestellen oder vom Quartier eines checken lassen bzw. einfach zur Hauptstraße gehen und dort eines aufhalten. Bei einem Checkpoint wird man aufgehalten und man bezahlt eine "Eintrittsgebühr " von umgerechnet etwa 20 Euro. Sehenswert sind die Shwezigon-Pagode und natürlich die unzähligen aus der Landschaft ragenden Tempel- und Klosterruinen. Man sollte daher unbedingt auf einen etwas höheren steigen und den Sonnenauf- oder –untergang genießen. Der Kontrast der Farben von den Pagoden und der Landschaft, das Grün und Rot, wird immer stärker, je später es wird. Auch für das Erkunden dieser Region bietet sich das Ausleihen eines Mopeds an.

Bis nach Mandalay braucht man mit dem Kleinbus ca. 5 Stunden. Ein Muss stellt der Besuch von Mandalay Hill dar. Schon am Fuße des Berges sollte man ein Highlight nicht vergessen – die Kutho-daw-Pagode mit den 729 kleinen Türmchen, unter denen ebenso viele Steintafeln untergebracht sind. Nach einer Mönchssynode im Jahr 1871 entstand in den darauffolgenden Jahren das  "größte Buch der Welt". Unter den Blechdächern geht es dann über 1700 Stufen und etliche Etagen hinauf bis man den "Gipfel" vom Mandalay Hill erreicht hat. Vom oberen Kloster- und Tempelbereich hat man eine gute Aussicht auf die Stadt und ganz besonders das Areal des Königspalastes mit der riesigen Parkanlage. Nicht auslassen sollte man auf eine Fahrt zur U-Bein-Brücke, der längsten Teakholzbrücke der Welt.

Die Fahrt von Mandalay nach Thazi machten wir mit dem Zug – mehr als empfehlenswert, viel Beinfreiheit, sauber, relativ zügig. Tipp: Wir haben das nicht besonders reizvolle Thazi ausgelassen und sind noch am späten Nachmittag mit einem Minivan, die bei der Busstation warten, nach Kalaw weitergefahren. Dort machten wir eine Halbtagswanderung auf eigene Faust (Fragen beim Guesthouse) auf den Aussichtsberg und in eines der Dörfer und über Myinga zurück. An einem weiteren Tag leisteten wir uns Guide, der uns bei einer Ganztagswanderung durch den Wald begleitete, in nahegelegene Dörfer brachte und vieles von Land und Leuten, von Botanik und Landwirtschaft und von der Tierwelt erklärte. Der Besuch eines Marktes in einem der umliegenden Dörfer mit den unterschiedlichen Ethnien ist auch etwas Besonderes.

Zuletzt ging es zum Inle-See, bei dem man auch etwa drei Tage einplanen sollte. Bis Taunggyi fuhren wir mit dem Zug, dem "slow-train", was auch den Tatsachen entspricht. Verspätungen sind durchaus üblich, trotzdem ist es wert, sich langsam durch die Landschaft zu bewegen. Bis nach Nyangshwe am Inle-See kann man eines der vielen Taxis oder einen gemeinschaftlichen Mini-Van nehmen. Diese Gegend hier ist relativ touristisch, dementsprechend groß ist das Angebot. Auf jeden Fall am Programm stehen muss eine Tagesfahrt auf dem See mit einem der kleinen Boote. Die Fahrer bringen ihre Kunden zu verschiedenen Handwerksbetrieben am See, an denen auch kleine Geschäfte und Shops angeschlossen sind (Silberschmiede, Lotosweberei, Zigarettenwerkstatt, Padaung-Weberei) - sehr interessant und abwechslungsreich. Ein Tag bietet sich für eine Radtour in der Gegend an, z.B. zu den Dörfern am gegenüberliegenden Ufer. Tipp: In Khaung Daing bietet ein Mann, der ein ganz kleines Geschäft mit Getränken hat, Führungen durch das Dorf an. Dabei geht er in etliche Häuser, wo man zusehen kann, wie die Familien ihr tägliches "Brot" verdienen. Die einen machen das durch das Erzeugen von Tofu-Produkten, andere stellen was aus Reis her, usw. Anschließend Verladen der Räder ins Boot und Überfahrt ans andere Ufer.

Rückflug über Bangkok und Dubai nach Wien mit den sehr empfehlenswerten Emirates.

Ein paar Impressionen von Laos ...

... und Myanmar

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