Reunion und Mauritius - 3 Wochen im Sommer 2014

„Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.“  (Augustinus Aurelius)

Heiß ersehnt nach vielen Arbeiten vorher starten wir mit Robert und Michi am 23. Juli zu unserem Urlaub nach Reunion und Mauritius.

 

Die Texte sind derzeit aufgrund des Zeitmangels vor Ort etwas knapp gehalten.

Wir hoffen aber, dass euch die Fotos einige Eindrücke vermitteln können, wie es hier aussieht.

23. und 24. Juli: Anreise nach Reunion und Fahrt nach Hellbourg

 

Mit der AUA nach Paris und von dort nach 5 Stunden Aufenthalt nach St. Denis auf Reunion, wo wir nach 11 Stunden Nachtflug am Morgen landen.

Das Auto, das wir wie alles andere per Internet gecheckt haben, wird abgeholt und dann geht es los zu unserem ersten Quartier.

Hier ist ja gerade Winter, da wir auf der Südhalbkugel sind. Die Temperaturen sind um die angenehmen 25 Grad. Das Klima ist tropisch und es gedeiht alles extrem prächtig, wie später auf den Fotos zu sehen ist.

Reunion ist ein Department von Frankreich und gehört somit auch zur EU. Wir bezahlen also alles (etwas teurer wie bei uns) mit Euro. Wir versuchen unser Französisch hervorzukramen, was insofern gelingt, dass die für den Alltag notwendige Kommunikation möglich ist.

Die Insel ist wahrlich nicht groß (70x50km), aber sehr vielfältig und vulkanischen Ursprungs. Teilweise sind sie bis heute tätig.

 

Unser erstes Quartier beziehen wir im nördlicheren Teil des Landesinneren. So landen wir bei Alicia, einer Künstlerin, die in Hellbourg ein schönes Anwesen hat und ein kreolisches Haus im Garten vermietet.

So verbringen wir den ersten Tag mit einrichten, flanieren und fotografieren.

Die beiden Bilder nach dem Flug zeigen unser Appartment, danach eines von einem Greißler (viele davon Chinesen) und am Ende ein typisch kreolisches Haus.

 

25.7. - Hellbourg:  Fahrt in den Osten, Wanderung an der Küste und eine Notre Dame des Laves

 

Nachdem es in den Bergen regnet, fahren wir mit unserem Fiat Punto zur Küste, wo wir uns eine 150 Meter lange Hängebrücke ansehen, danach der Notre Dame des Laves (1977 floss der Lavastrom daran vorbei) einen kurzen Besuch abstatten und anschließend eine mehrstündige Wanderung machen, die uns die Klippen entlang in mystische Wälder führt, von wo wir das tosende Meer beobachten können.

26.7. - Hellbourg - Wanderung in den Foret de Belouve

 

Nach dem Frühstück brechen wir zu einer Wanderung in den mit Riesenfarnen und Tamarinden überwucherten Foret de Belouve auf. Unzählige andere üppige Gewächse, Blumen, Sträucher, etc. sind auf diesen dschungelartigen Wegen zu sehen - auch auf 1.500 Meter Höhenlage.

Weihnachtssterne, Bambus (über 10 Meter hoch), Calla, riesige Gummibäume und Farne, Benjamin Ficus, Yucca-Palmen, usw. sind in ungewohnter Größe und Umgebung zu sehen.

27.7. - Hellbourg - Wasserfälle Takamaka u. Wanderung Piton d'Enchaing

 

Auch den letzten Tag hier lassen wir nicht ungenutzt, daher starten wir unseren zweiten Anlauf zu den berühmten Wasserfällen von Takamaka. Nach der einstündigen Fahrt zur Küste runter und in die Berge hinauf, hat es wie jeden Tag zugezogen. Nur in der Früh ist es meist schön, dann sammeln sich Nebel und Wolken im Bergland. So auch heute, aber dann reißt doch der Himmel auf und die Sonne lacht. Also Fotos schießen, drei Stunden Wanderung und dann wieder zurück, um noch eine Wanderung um den Piton d'Enchaing anzuhängen. Nachdem uns der Wanderführer einen Streich spielt, verlaufen wir uns komplett und kommen auf der Straße im anderen Tal heraus - 25 km entfernt von unserem Auto! Also stoppen wir zurück und ein netter Einheimischer fährt uns die gesamte Strecke (inkl. Umweg für ihn) nach Hellbourg, wofür wir ihm sehr dankbar sind.

Auf den Fotos sieht man u.a. die riesige, völlig ungefährliche Seidenspinne, wobei anzumerken ist, dass die Tierwelt hier eher reduziert ist. Es gibt keine Schlangen, wilden Tiere und auch nicht allzu viele Insekten - nur wild lebende Hunde gibt es zuhauf, die aber harmlos sind.

Ganz anders ist wie oben erwähnt die Flora ausgeprägt. So gedeihen Bananenstauden im Urwald prächtig, ebenso Chouchous (bodendeckende Kürbisart, die ganze Hänge überwuchern), Guave (süß-säuerliche Früchte), von denen wir uns beim Wandern satt essen können, Tomaten, die am Boden wachsen, Cherry-Tomaten, die am Wegesrand wuchern, oder Physalis, die man neben der Straße pflücken kann, und natürlich auch Orangen und Mandarinen, die wir uns munden lassen. 

28.7. - Grand Ilet - Weiterreise und Wanderung zu La Fenetre

 

Wir fahren nur ca. eine Stunde ins neue Quartier, ins Nebental nach Grand Ilet, unserem Ausgangspunkt für die nächsten Expeditionen. Im Haus von Jean Robert (rotes Haus am 2. Bild) finden wir wieder einen netten Gastgeber, wo wir nach dem Auspacken mal Wäsche waschen können. Das Wetter ist nicht allzu gut, als wir bei unserem Wanderziel - La Fenetre (Fenster), von wo man einen schönen Ausblick haben könnte - angelangt sind. Heute ist er getrübt durch den aufsteigenden Nebel. Den Nachmittag nutzen wir dann mal zum Chillen, Lesen, Fotos anschauen, Tagebuch schreiben - und wie jeden Abend Karten spielen.

29.7. - Grand Ilet - Wanderung im Talkessel des Cirque de Mafate

 

Nach dem Frühstück bei unserem neuen, sehr netten Hausherrn Jean Robert fahren wir die paar Kilometer rauf zum Col de Boeuf auf 2000 m - das Ganze bei 10 Grad um 6 Uhr früh. Warum das? Weil am Morgen die größte Wahrscheinlichkeit ist, die Sonne für längere Zeit zu sehen. Dies ist auch der Fall und so durchwandern wir einen Teil des gewaltigen Talkessels vom Cirque Mafate, einem von dreien, die sich um den Piton de Neige mit 3.000 m gruppieren. Alle sind übrigens benannt nach entflohenen Sklaven, die sich dann mit ihren Banden im unwegsamen Bergland zurückzogen, wobei die meisten von ihnen wieder erwischt wurden. Ehemals Teil eines Vulkanmassivs ist es nun eine zerklüftete, wilde Landschaft mit steilen Hängen, Bächen und zauberhaften Tamarindenwäldern.

Heute wohnen im Mafate nur etwa 800 Einwohner, die sich auf etwa 10 durch Fußwege verbundene kleine Siedlungen verteilen. Die meisten hausen am Existenzminimum und leben als Selbstversorger mit etwas Garten und wenig Vieh, manche Übernachtung in Hütten an. Sonnenkollektoren und spezielle Batterien liefern nun Strom. Dank Hubschraubern bekommt man einmal die Woche Besuch vom Briefträger, Lehrer und Arzt.

Bei unserer 7-stündigen Wanderung kommen wir durch zwei kleine Orte (la Nouvelle und Marla), die nur zu Fuß erreichbar sind. Nach knapp 20 Kilometern und etwa 1.000 hm kommen wir müde zurück und gönnen uns heute ein typisch kreolisches Essen in unserem Quartier. Aber dazu ein anderes Mal!

 

30.7. - Grand Ilet - 2. Wanderung im Talkessel des Cirque de Mafate

 

Auch heute geht es hinunter in die Tiefen des Cirque de Mafate, wieder so früh wie gestern und bei schönem Wetter. Die knapp 1200 hm bringen uns in nach Ilet-a-Malheur, ein kleines, entzückendes und idyllisch gelegenes Dörfchen, das nur über Wege erreichbar ist. Die Geschichte des Ortes ist eine tragische, denn hierher hatten sich Ende des 19. Jahrhunderts 40 Sklaven geflüchtet und eine Zeit lang gelebt, bis sie von den Sklavenjägern aufgestöbert und ermordet wurden. Auf unserem Weg über Steilwände, einen kurzen Gratstück und über viele natürliche Stufen sehen wir Männer, die Bambusstangen am Kopf transportieren und Mädchen, die die Triebe der Chou-Chou-Pflanzen, die sehr schmackhaft sind, einsammeln. Nach über 7 Stunden kommen wir ziemlich müde an.

Morgen geht es dann runter zur Küste und anschließend über 400 Kehren die berühmte Passstraße nach Cilaos rauf, wo wir das Auto stehen lassen werden und den ersten Teil der Wanderung auf den höchsten Berg von Reunion, dem Piton de Neige, bewältigen werden. Die Nacht verbringen wir auf einer Berghütte und am Tag darauf werden wir sehr zeitig aufbrechen, um uns den Sonnenaufgang am Berg anzusehen.

 

31.7., 1.8. - Fahrt nach Cilaos und Wanderung auf den Piton de Neige

 

Nach dem Frühstück und Einpacken geht es runter zur Küste und anschließend über geschätzte 400 Kehren und Kurven die berühmte Passstraße nach Cilaos (in den dritten Talkessel) rauf, wo wir das Auto bei Le Bloc stehen lassen und den ersten Teil der Wanderung auf den höchsten Berg von Reunion, dem Piton de Neige, bewältigen.

Gleichmäßig steil geht es bei herrlichem Wetter über 1100 Höhenmeter die Bergflanke hinauf. Während der knapp 3 Stunden rückt Cilaos, das ein wenig Wolken verhangen ist, immer weiter weg. So erreichen wir oben bei Sonnenschein die Berghütte Gite Caverne Dufour, wo wir die Nacht verbringen. Untergebracht sind wir nicht in den 16-er-Zimmern, sondern in einem 8er-Bungalow, was sich besser anhört als es ist, da es sich um 4 Stockbetten handelt, die durch eine festere Zelthaut und einer Tür von der auf 2400 Meter hohen und auch kühlen Außenwelt abgeschirmt ist. Wir essen im Gemeinschaftsraum der Hütte unsere Jause, schnapsen noch ein paar Runden, trinken die mitgebrachte Flasche Rotwein und sind vor 9 Uhr die letzten, die noch auf sind. So legen wir uns auch in die durchgehangenen Betten, wo uns aber die dicken Decken genug wärmen. In unserem „Luxusappartment“ sind noch vier junge Leute, die nach der kurzen Nacht ebenso  wie wir um 4 Uhr in der Früh aufstehen. Ohne Essen und mit weniger Gewand als gedacht starten wir mit den Stirnlampen am Kopf und suchen uns den – gut gekennzeichneten – Weg über das Geröll auf den Piton de Neige, den wir nach 600 hm knapp nach 6 Uhr früh erreichen. Oben angelangt liegt ein Nebelmeer über der Küste und ein roter Streifen kündigt den Sonnenaufgang an, der eine halbe Stunde später die Landschaft erhellt. Wir fotografieren natürlich alle Stadien dieses Spektakels und haben auch einen herrlichen Ausblick über den ganzen Cirque de Cilaos, dieses Mal von ganz oben.

Danach geht es die 600 Meter runter, wir frühstücken vor der Hütte in der Sonne, und dann marschieren wir die 1.100 hm von gestern ins Tal zum Parkplatz.

Nach den unendlichen Kehren der Passstraße kommen wir am späten Nachmittag in Entre-Deux an, wo wir unser letztes Quartier beziehen – ein wunderschönes, riesiges kreolisches Haus.

 

2.8. - Tolles Haus in Entre-Deux, Wochenmarkt und Schlucht

 

 

Das kreolische Haus (7jardins) ist wunderbar, besser kann man es nicht treffen. Wir haben eine große Wohn-Ess-Küche mit angeschlossenem Wohnzimmer, alles mit feinstem Holz, zwei Schlafzimmer und WC/Bad sowie eine riesige Terrasse. Idylle pur also – bis auf einen Fehler: Am Morgen krähen, obwohl es sich um eine Kleinstadt mit ca. 5000 Einwohnern handelt, gefühlte 10.000 Hähne, die sich mit der etwa gleich starken Hundefraktion duellieren.

Nach dem Frühstück besuchen wir den riesigen, authentischen Wochenmarkt im nahegelegenen St. Pierre, wo es unzählige Gemüse- und Obststände gibt, viel Kunsthandwerk und sonstiges Allerlei. Auch hier, und das sei einmal unbedingt angemerkt und äußerst positiv hervorgehoben, sind die Leute extrem freundlich.

Bevor wir zurückfahren, gehen wir noch die paar Meter zum Meer, wo die Wellen ziemlich imposant heranbrausen.

Am Nachmittag wandern wir zum Fluss Bras de la Plaine und die Schlucht entlang, wo wir die Arche Naturelle, besonders schöne Basaltbögen sehen. 

3.8. - Wanderung am Tamarindenweg und riesige Wellen

 

Nach einem üppigen Frühstück fahren wir eine Weile nach Tevelave, wo wir noch 10 km die Betonpiste (Richtung Maido) weiterfahren und auf 1700 m eine dreistündige Wanderung auf dem Sentier des Tamarins machen. Eine abwechslungsreiche Waldlandschaft, mal Urwald, mal Regenwald, abgebrannte Tamarinden, hohe Farne, Schachtelhalme, usw. säumen den Weg. Danach stoppen wir beim Meer, wo uns ein Regenbogen erwartet und wirklich hohe Wellen, die sich im Licht der untergehenden Sonne brechen. 

4.8. - Vulkan Piton de Fournaise inklusive Regenbogen

 

Die Anfahrt zum heutigen Highlight dauert mit den Fotostopps fast zwei Stunden. Während der 2000 Höhenmeter, die wir hinauf müssen, passieren wir eine Landschaft wie auf dem Mond, bis wir schließlich am Endpunkt, dem Pass de Bellecombe angelangt sind. Die Sonne scheint auf den Abbruch, einen kleinen Krater und im Hintergrund den Piton de Fournaise. Dieser Vulkan ist noch immer aktiv, erst vor ein paar Wochen gab es einige (nicht wirklich gefährliche) Eruptionen. So wandern wir zuerst die 200 Meter runter auf das Hochplateau. Über unterschiedlichste Lavaformationen wandern wir Richtung Kraterrand, den wir aber nicht erreichen, weil das Wetter immer schlechter wird. Vom Meer herauf ziehen Wolken und Nebel herauf, sodass oben absolut nichts zu sehen ist. Deshalb drehen wir um und werden auf andere Weise belohnt. Als wir wieder über die Treppe der Steilwand gehen, tut sich unter uns ein Spektakel auf. Auf den Nebel scheint die Sonne und zeigt einen traumhaften Regenbogen, der über dem kleinen Krater zu sehen ist. Alles in allem ein toller Ausflug!

 

5.8. – Le Grande Brule – riesiges Lavafeld

 

Nach einem ausgiebigen Frühstück mit leckeren süßen Teilen (mehr dazu zu Hause) fahren wir in den Osten des Landes, begegnen wie so oft Läufern und Radfahrern (besonders interessant wegen der Steilheit hier!) und landen schließlich bei unserem heutigen Ziel: Le Grand Brule (auf deutsch: das große verbrannte Gebiet). Dabei handelt es sich um die Ostflanke des Piton de Fournaise, der bei seinen Ausbrüchen die Lavamassen gen Meer schickt. Hier ist das auf spektakuläre Art und Weise und sehr anschaulich zu sehen. Immer wieder sieht man erkaltete Lavaflüsse, die sich den Weg durch die Vegetation gebahnt haben, bis sie im Meer erloschen. Der letzte große Ausbruch ereignete sich 2007, bei dem 140 Mio. m3 Lava aus dem Vulkan flossen, das u.a dazu führte, dass die Straße damals fast für ein Jahr gesperrt war. Vor dem Betreten der Felder wird gewarnt, weil es immer wieder zu Einbrüchen kommen kann, da das Ganze noch immer in Bewegung ist. Dann fahren wir noch runter zum Meer zur Anse de Cascades und zum Cap Mechant, wo wieder die Wellen hereinrollen. An zwei Stellen sehen wir Schilder, die vor Haien warnen. Aber an ein Baden ist aufgrund des Wetters nicht zu denken, und wegen des einsetzenden leichten Regens bleiben wir hier auch nicht lange.

 

6.8 und 7.8.. – Flug nach Mauritius und erster Tag in Flic-en-Flac

 

Wir verlassen wehmütig unser tolles Haus hier, fahren nach St. Denis, geben das Auto zurück und nehmen den Mittagsflug nach Mauritius. Der Flug in der Propellermaschine dauert nur ca. 40 Minuten, was nicht weiter verwunderlich ist, weil Mauritius nur etwa 230 km von Reunion entfernt liegt. Wir übernehmen beim Flughafen einen kleinen, aber feinen Toyota Tiida mit Automatik. Robert kämpft sich durch den Nachmittagsverkehr der relativ stark bevölkerten Insel, wobei erschwerend hinzukommt, dass als Relikt der englischen Herrschaft der Linksverkehr geblieben ist. Es wird also englisch gesprochen, wobei Französisch mindestens genauso stark vertreten ist (ebenfalls aus der Kolonialzeit über geblieben). Was beim ersten Durchfahren sofort auffällt, ist, dass die Menschen hier eher asiatischer Herkunft sind (es gibt viele Inder und etliche Hindutempel). Außerdem ist offensichtlich, dass die Leute hier um einiges ärmer sind als auf Reunion (vielleicht tun das Mutterland Frankreich und die EU dort Gutes). Die Behausungen aus Beton sind armseliger und die vielen kleinen Geschäfte bescheidener.

 

Am Nachmittag erreichen wir also dann Flic-en-Flac, eine eher touristische Kleinstadt, und beziehen in einer gesicherten Anlage (!) unser Appartment - ein großer Unterschied zu den bisher sehr authentischen Unterkünften. Für ein Bad im Pool ist es schon zu spät. Wir kaufen ein, bereiten uns ein köstliches Abendessen, trinken Gin-Tonic und fallen dann müde ins Bett.

 

Den nächsten Tag verbringen wir zum Teil am Strand. Hier ist tropischer Winter und die Temperaturen pendeln zwischen nächtlichen 17 und tagsüber 25 Grad, wobei es zu Mittag und wenn die Sonne scheint, heiß genug ist. Zwischendurch gibt es immer wieder einen kurzen Regenguss und durch die Sonne ist die Wahrscheinlichkeit Regenbögen zu sehen extrem hoch. Nach einem Spaziergang am Strand fahren wir kurz durch die Botanik – durch Zuckerfelder und einer für Nichtauthorisierte gesperrten Straße ins Landesinnere, machen vom Viewpoint einen Blick auf die Tamarin Waterfalls, aufgrund des eintretenden Regens bleibt es aber dabei.

 

WEITERE FOTOS FOLGEN,wenn unser Gepäck angekommen ist!  ;-(

8.8. – Pampelmousse Garden und Aventure de Sucre

 

Heute unternehmen wir einen Ausflug in den Norden der Insel. Zuerst besuchen wir den – nun ja, ganz netten – Park von Pampelmousses. Wir teilen nicht ganz Meinung, dass man diesen botanischen Garten unbedingt gesehen haben muss, da wir viele Exemplare schon in natura größer und prachtvoller gesehen haben. Schön sind natürlich die Alleen, der Lotosblüten- und Seerosenteich mit den überdimensionalen Blättern, die einen Durchmesser von bis zu zwei Meter haben können. Zur Zeit sind sie noch etwas kleiner, aber ein schönes Motiv sind sie allemal.

Nach dem etwa zweistündigen Parkbesuch fahren wir weiter zum nahe gelegenen Museum „Aventure du Sucre“, wo man alles über die Geschichte der Insel, über das Zuckerrohr und die Herstellung von Zucker und Rum erfährt. Für diese interessante Ausstellung sollte man mindestens zwei Stunden einplanen.

Bevor wir nach Hause fahren, machen wir noch einen kurzen Abstecher zum Strand von Triolet und der Hindutempelanlage. 

9.8. – Markt in Port Louis und Sonnenuntergang

 

Den heutigen Vormittag verbringen wir am unglaublich quirligen Markt von Port Louis, den man unbedingt gesehen haben sollte. Die samstägliche Fahrt hinein in die Hauptstadt geht viel schneller als an den verkehrsstarken Wochentagen.

Wir parken das Auto in der modernen Caudan Waterfront, einer modernen Shopping-Area, die wir schnell hinter uns lassen. Ganz im Gegensatz dazu präsentiert sich der Markt, der v.a von Einheimischen frequentiert wird. Was sich hier abspielt, ist unbeschreiblich: In den traditionellen Markthallen gibt es auf der einen Seite unzählige Händler, die schön aufgetürmtes Gemüse anbieten, auf der gegenüberliegenden Seite sind es Fleisch aller Art und Fisch, wobei angemerkt werden muss, dass die Geruchsbelästigung nicht wirklich stark ist. Draußen ist ein Menschengetümmel, das sich in zwei Richtungen vorwärts bewegt. Links und rechts davon preisen Leute ihre Waren an, seien es zwei Paar Schuhe, billige „Markenartikel“, Obst, Kinderspielsachen, Haushaltswaren, Filme, etc. Es gibt nichts, was man hier nicht erstehen könnte. Ab und zu fährt die Polizei durch, dann packen die privaten Händler schnell ein, um in der nächsten Minute ihre „Stände“ wieder aufzubauen. Zwei Stunden kann man hier locker an Zeit einrechnen, denn langweilig wird es hier garantiert nicht.

Bei einer kleinen Stadtrunde schauen wir in die nahe gelegene Jummah Moschee, kommen durch   China Town durch, gehen rauf zur (nicht wirklich sehenswerten) Zitadelle, von wo man einen guten Ausblick auf Port Louis, den Hafen und die Umgebung hat. Zufällig können wir ein Rennen auf der unter uns befindlichen Pferderennbahn beobachten. An Wochenenden geht es dort rund und die Einheimischen lieben es, Wetten auf ihre Favoriten abzugeben.

Bei der Heimfahrt machen wir noch einen kurzen Abstecher zum Leuchtturm von Albion und genießen den abendlichen Sonnenuntergang in Flic-en-Flac.

 

10.8. – Black River National Park und Coloured Earth

 

Der heutige Ausflug mit unserem Mietauto führt uns in den Black River National Park. Wir fahren zuerst zum Visitor Centre, von wo wir eine zweistündige Wanderung machen, immer wieder mit schönen Ausblicken auf die bewaldete Hügellandschaft und das Meer. Wir sehen unter uns unzählige Tropicvögel (paille-en-queue) und Wiedehopfe. Dann fahren wir bei Chamarel die Passstraße zum Gorge View Point auf 700 Meter hinauf, genießen kurz die Aussicht, bevor es zur größten Hindutempelanlage in Grand Bassin geht. Dort flanieren wir eine Zeit herum, schauen in einige Tempel rund um den Kratersee hier und beobachten die Hindus bei ihren Gebeten und Darbringen von Opfergaben für die verschiedensten Götter.

Es geht die Straße zurück nach Chamarel, wo wir zu einer anderen Touristenattraktion einbiegen, den Coloured Earths. Nach dem Schranken, wo es Eintritt zu bezahlen gibt, fahren wir noch einen Kilometer weiter, lassen das Auto stehen und wandern den Rest hinauf bis zu den „Sieben farbigen Erden“. Wir haben Glück, denn aufgrund des Abendlichts kommen die unterschiedlichen Farbschattierungen der Erde, verursacht durch Eisen- und Aluminiumoxide im Basalt, gut zur Geltung. Es ist zwar nichts wirklich Großartiges, aber einen Abstecher für ein paar Fotos ist es schon wert. Unser Auto steht beim Parkplatz der Chamarel Waterfalls, die absolut sehenswert sind, da ihr Wasser 100 Meter in die Tiefe fällt. Unter uns sehen wir auch unzählige Flughunde, die die abendliche Thermik ausnutzen. Auch einige Papageie oder Mauritiuswellensittiche können wir beobachten.

Bei der Rückfahrt  stoppen wir in La Preneuse, wo wir uns bei einem Bier den tollen Sonnenuntergang ansehen.

 

11.8. – Bootsausflug, Insel und Delfine

 

Für heute haben wir einen Bootsausflug gebucht, den wir sehr genießen. Um 9 Uhr geht es mit einem Speedboot, in dem 12 Leute Platz nehmen, raus aufs Meer, wo wir gleich einmal, so wie einige andere Schiffe, Ausschau halten nach Delfinen, die hier am Morgen unterwegs sind. Und tatsächlich sehen wir immer wieder einige Gruppen von Delfinen, die zum Atmen an die Oberfläche kommen. Einige haben Glück und erspähen auch welche unter Wasser, wenn es ihnen, was ziemlich schwierig ist, zeitgerecht vom Boot ins Wasser zu springen, um mit Schnorchel, Maske und Flossen ausgestattet, zu versuchen mit und zu ihnen zu schwimmen. Allein die Tatsache, dass man so nah an diese Tiere ran kommt, lohnt diesen Ausflug. Danach fahren wir die Küste nach Süden weiter und ankern beim Riff, wo Interessierte tauchen können. Wir tun dies natürlich und schnorcheln einige Zeit. Dabei können wir Zebrafische und einige andere bunte Artgenossen beobachten. Nach einem kleinen Fotostopp bei einem markanten Stein, dem Crystal Rock, geht es weiter zur Insel Benetiers. Dort rasten wir ein wenig, bevor wir von der zweiköpfigen Crew gegrilltes Huhn und Fisch als Hauptspeise und gebratene Bananen als Dessert kredenzt bekommen. Bei der Rückfahrt gibt es einen zweiten Schnorchelstopp und dann geht es die Küste entlang bis nach Flic-en-Flac. Mit einem Bier in der Hand, auch Rum gibt es zwischendurch, genießen wir die chillige Bootsfahr, die gegen 16 Uhr endet. Alles in allem ein toller Ausflug!

12. und 13.8. – Chillen und Rückreise

 

Den heutigen Tag verbringen wir am Strand mit Faulenzen, Lesen und Schnorcheln. Nach einem kleinen Nachmittagssnack wird noch mal Karten gespielt. Dann packen wir unsere Sachen und die Rückreise beginnt.

Zuerst bringen wir das Mietauto beim Flughafen bei Mahebourg zurück. Um ½ 11 abends geht es zuerst nach Paris, wo wir am Morgen landen, und von dort nach kurzer Zeit weiter nach Wien, wo wir zu Mittag eintreffen. Der einzige Wermutstropfen der ganzen Reise ist, dass in Wien unser Gepäck nicht ankommt. Erst nach zwei Wochen kommt es unversehrt an.

Besucherzaehler