2021 – Zaga – Cividale del Friuli (ca. 100 km und 3.500 hm)

 

 

25. August 2021:        Etappe 25 (Teil 2)  à  Zaga - Dreznica

 

Nach einer problemlosen Anreise bringt uns das Taxi zu Mittag nach Zaga, wo wir den Vorjahrestrail beendet haben. Von dort wandern wir dem schönen Soca-Tal entlang. Immer wieder gibt es kleine Holzbrücken, von denen man den Wassersportlern beim Raften und Kanufahren zusehen kann. Der Weg führt über Schotterstraßen durch bemooste Wälder und hin und wieder kommt man an einem Campingplatz vorbei. Selbst wenn es hier heiß ist, gibt es genug Schatten und die Kühle der Soca, die das Wandern angenehm machen. Nach 4 Stunden und etwa 15 Kilometern haben wir das heutige Etappenziel, Dreznica, ein idyllisch gelegenes Bergdorf mit einer markanten Kirche erreicht. Von dort hat man einen guten Ausblick auf die absolvierte Strecke im Tal bis zu den Bergen im Hintergrund. Wir nächtigen in der Pension Hram. Sie ist wie alle anderen Quartiere recht nett, sauber und man bekommt gutes Essen (im Rahmen der HP). Allerdings muss man für das Übernachten im Durchschnitt mit 50 Euro pro Person rechnen.

 

 

26. August 2021:        Etappe 26  à  Dreznica - Tolmin

 

Diese wunderschöne Etappe führt uns bei schönem und angenehmen Wanderwetter anfangs schön ansteigend, danach für etwa 300 hm etwas steiler werdend bis zum höchsten Punkt des heutigen Tages, der weißen Soldatenkapelle auf der Planica. Dann geht es immer gemächlich bergab bis zur Kuhinja Alm, wo man kurz einkehren sollte. Auf unserem Weg bergab gesellt sich ein deutscher Wanderer zu uns, der uns bis zur Soca runter begleitet. Dort machen wir eine kurze Rast und ruhen die Füße etwas aus, bevor wir die letzten (von insgesamt 24) Kilometer in Angriff nehmen. In Tolmin nächtigen wir im Hotel Dvorec im Zentrum, wo man gut aufgehoben ist. Wir essen Pizza und spielen dann Karten im Hotel. Wieder hatten wir Wetterglück, denn in der Nacht begann es dann zu regnen.

 

 

27. August 2021:        Etappe 27  à  Tolmin – Tribil di Sopra

 

Nach einem ausgezeichneten Frühstück überqueren wir die Soca, wandern einige Zeit auf Asphalt, später auch bergauf und dann durch den Wald, bevor es dann zur Sache geht, knappe 1000 hm sind in einem Zug zu bewältigen. Wir sind froh, dass es nicht zu heiß ist, und so erreichen wir gegen Mittag das Freilichtmuseum von Kolovrat, wo man sich gegen etwas Eintritt die Festungen des 1. Weltkriegs anschauen kann. Wir lassen es aber rechts liegen, kommen aber bei Vorbeiwandern ebenfalls an Grabungen und Stellungen auf der Anhöhe vorbei. Man kann nur erahnen, was es (für beide Seiten) geheißen haben mag, hier auf den „Feind“ zu warten bzw. den „Feind“ anzugreifen. Es dauert etwas, diese schrecklichen Gedanken aus dem Kopf zu bringen. Aber der großartige Ausblick bis in die Ebene in der Ferne, wo man auch schon Cividale ausmachen kann, bringt uns wieder in die – zumindest für uns – sichere Gegenwart. Dann geht es permanent runter, ehe wir noch einmal knapp 300 hm bis zum Monte Cum haben. Es hat ganz leicht zu nieseln begonnen, als wir oben sind, ist es aber schon wieder aus. Wir gehen nun am Weg des Friedens, der den AA-Trail eine Zeit lang begleitet. Ab und zu sieht man noch Bunker und Stellungen als traurige Zeugen eines grässlichen Krieges. Nach etwa sieben Stunden Gehzeit und 1320 Höhenmeter bergauf und fast 900 hm runter, sind wir rechtschaffen müde, als wir in Tribil di Sopra ankommen. Das Hostel ist eine einfache Unterkunft mit Stockbetten (4-er-Belegung) und überschaubarem Charme. Die Halbpension muss man mitbestellen, weil es hier oben in den Bergen nur Pensionen, aber keine Gasthäuser gibt. Das Essen ist ausgezeichnet. Allerdings gehen die Betreiber früh außer Haus und auch das Frühstück muss man sich selbst aus dem Kühlschrank nehmen und den Kaffee selbst machen.

 

 

28. August 2021:        Etappe 28  à  Tribil di Sopra - Cividale di Friuli

 

In der Nacht hat es geregnet und auch während des Frühstücks nieselt es noch leicht. Doch kurz nach dem Weggehen hört es auf und wir wandern hügelauf und hügelab dahin. In Tribil di Sotto vergehen wir uns (8 Augen haben das nicht mitbekommen, also Achtung!) und wandern die Asphaltstraße des Dorfes runter. Unsere Apps zeigen uns, dass wir uns vom Trail entfernt haben und so beschließen wir, uns einen Weg durch den Wald zu suchen, hinauf zum AAT. Das geht anfangs noch ganz gut, jedoch verliert sich der Weg schließlich zur Gänze, obwohl wir laut „organic maps“ drauf sein sollten. So kämpfen wir uns eine gute Stunde durch die Wildnis und gelangen schließlich zu einer Schotterstraße, von der wir nur einige Meter entfernt waren. Diese führt stetig bergauf und bringt uns wieder auf die Originalroute. Schließlich sind es doch 5 km Umweg, die wir am Ende des Tages mehr zu gehen hatten. So gehen wir weiter nach Castelmonte, einem christlichen Heiligtum, von wo aus man wieder einen herrlichen Ausblick über die Gegend hat. Beim Runtergehen nach Cividale zieht ein Gewitter und trotz schnellen Wanderschrittes streift uns ein leichter Nieselregen. Zum Glück regnet es aber großteils in den Bergen und so haben wir die Regenjacke eigentlich nur kurz an. Nach 8 ½ Stunden Gehzeit und 30 Kilometern sind wir dann aber froh, dass wir endlich in der wunderschönen Stadt angelangt sind. Im B&B Dai Toscans sind wir positiv überrascht: ein äußerst netter Gastgeber, sehr schöne Zimmer und ein Gemeinschaftsraum erwarten uns – und das zu einem günstigen Preis (40 Euro pro Person mit exzellentem Frühstück). Außerdem liegt das Quartier mitten im Zentrum, nur eine Minute vom Hauptplatz entfernt, wo wir uns eine Pizza holen. Überall wird man nach dem „grünen Pass“, der Impfbescheinigung gegen Corona gefragt. Wenn man diese nicht vorweisen kann, darf man nicht ins Restaurant. So essen und trinken wir gut und lassen den Abend im B&B beim Kartenspielen ausklingen.

 

 

29. August 2021:        Etappe 29  à  Cividale di Friuli

 

Die heutige Etappe ist eigentlich ein kleiner Spaziergang und so spulen wir die 13 Kilometer in 2 ½ Stunden runter. Nach einem Kaffee in Cividale verabschieden wir uns zu Mittag von unseren Freunden und treten die Heimreise an. 

 

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