2020 – Selpritsch bei Velden - Zaga (ca. 100 km)

 

 

21. August 2020:  Etappe 23  à Selpritsch (bei Velden) – Baumgartner Höhe

 

Nach einer problemlosen Anreise starten wir kurz nach Mittag bei der Kirche von Selpritsch und gehen eine halbe Stunde, bis wir in Emmersdorf auf den AAT kommen. Es ist sehr heiß und so sind wir nach 2 ¾ Stunden flotter Wanderung der Drau entlang und durch den Wald froh, dass wir nach den bisherigen 15 Kilometern den Faaker See erreichen, wo wir bei einem Campingplatz unsere Freunde treffen. Nachdem wir verschwitzt sind, freuen wir uns über die kurze Abkühlung im sehr kleinen, vom Schilf abgetrennten Seeteil, der mehr einem winzigen Teich ähnelt. Nach der wohlverdienten Pause gehen wir – noch immer bei ziemlicher Hitze – weiter. Der Weg führt uns nach einer Weile relativ steil bergwärts durch den Wald, bis wir zuerst die Ruine Finkenstein und kurz darauf, nach gesamt 1 ½ Stunden unser heutiges Ziel erreichen, den Baumgartnerhof auf der Baumgartner Höhe (NF 54,-). Wir essen auf der belebten Aussichtsterrasse (Zwiebelrost- und Schweinsbraten) und genießen die Aussicht auf den Faaker See, die Gerlitzen und den Dobratsch.  

 

 

22. August 2020:        Etappe 24  à  Baumgartner Höhe – Kranjska Gora

 

Angesichts der Tatsache, dass für den späteren Nachmittag Gewitter angesagt sind, frühstücken wir schon um ½ 8 und sind eine Stunde später unterwegs. Wir haben uns bei dieser Etappe für eine Route abseits des AA-Trails entschieden, um nicht ganz so viele Höhenmeter machen zu müssen. Zeitlich sollte es aber etwa gleich viel sein. Bei für den Morgen schon sehr warmen Temperaturen geht es bereits am Anfang ziemlich steil zum Jepza-Sattel auf 1610 Metern hinauf. Dort folgen wir den Angaben des Rother-Wanderführers vom AAT, der allerdings schon etwas älter ist. Und so steigen wir einige Zeit hinunter (ca. 150 hm), über umgestürzte Bäume, breite und steinige Bachbette, die von der Kraft des Wassers zeugen, bis wir aus den Wald kommen. Dort dauert es sehr lange, bis wir den verwachsenen Einstieg in den Weg finden, was nur der Wander-App unseres Freundes zu verdanken ist. Vom Schotterweg selbst ist er unmöglich zu sehen. Somit würden wir anderen Wanderern davon abraten, dies zu tun, und lieber den normalen AAT-Abschnitt zu gehen. Wir kommen gegen Mittag zum Tislerica-Sattel auf 1640 Metern Seehöhe und so geht es nach einer kurzen Rast permanent talwärts, teilweise auch steiler als üblich. Zum Glück verläuft der Weg großteils im schattigen Wald, was angesichts der Hitze angenehm ist. Trotzdem wird es mit der Zeit dann relativ zäh, auch deswegen, weil es am Ende doch in die Sonne geht. Wir haben an diesem Tag pro Person sicher 1 ½ Liter Getränke benötigt. Schlussendlich sind wir froh, unser Quartier, die Gostolnica Pri Martinu (38 EUR für NF) in Kranjska Gora zu erreichen. Hier ist die Maskenpflicht verschärfter als bei uns, und so müssen wir sie bei der Ankunft im Gasthaus tragen. Erst wenn man am Tisch sitzt, kann man sie runtergeben. Nach zwei Bieren und einer Runde steht einmal Duschen am Programm. Dann gibt es das wohlverdiente Abendessen – unser Tipp: die leckeren Forellengerichte! Nach einer kurzen Runde durch die äußerst belebte, kleine Fußgängerzone beschließen wir den Abend wie immer.

 

 

23. August 2020:        Etappe 25  à  Kranjska Gora - Trenta

 

Gestärkt mit einem äußerst guten Frühstück inkl. zwei Spiegeleiern kommen wir um ½ 10 Uhr weg. Am Rand von Kranjska Gora gelangen wir nach kurzer Zeit zu den touristisch stark frequentierten Jazna-Seen, eigentlich sind es nur ein paar Teiche. Nach einem kurzen Foto-Stopp und dem Einstieg in den Triglav-Nationalpark folgen wir dem Weg neben dem breiten, steinigen, fast leeren Flussbett der Plisnica immer moderat bergauf bis zur Russischen Kapelle. Dort rasten wir kurz, dann geht es weiter, ab und zu die Passstraße, die wir vom Motorradfahren kennen, querend, bis wir schließlich einen breiten Weg erreichen, der in Serpentinen bis zum Vrsic-Pass hinaufführt. Kurz davor kann man links in den Bergen das Gesicht einer Frau erkennen, das künstlich aussieht, aber von der Natur geformt wurde – das sogenannte „heidnische Mädchen“. Oben angelangt kann man noch ein paar Reste der Stellungen des ersten Weltkriegs sehen, die heute aber nur mehr den Schafen als Unterstand und kühlende Zuflucht dienen (was für eine Änderung!). Nach einer kurzen Mittagspause und kleinen Jause gelangen wir bald zur Soca-Quelle. Der Abstieg dauert dann doch noch relativ lange und es scheint so, als ob die Kilometerangaben in Slowenien nicht ganz den Tatsachen entsprechen dürften bzw. die (ohnehin dürftigen) Hinweise im offiziellen Gratis-AAT-Führer nicht ganz stimmen. Wir kommen kurz vor 18 Uhr in Trenta an und zuerst müssen wir unser Flüssigkeitsdefizit mit Kozel-Bier in Ordnung bringen. Unsere beiden Mitwanderer kümmern sich um die Schlüssel für das Quartier im Info-Center Dom Trenta, und dann bleiben wir gleich sitzen für das Abendessen (sehr gute Pizza). Wettermäßig hatten wir wieder mal Glück, denn nach dem Essen übersiedeln wir noch auf die Veranda, weil es zu regnen beginnt. Dann checken wir uns noch ein paar Bier für das Kartenspielen in der Pension und lassen dort den Abend noch gemütlich ausklingen.

 

 

24. August 2020:        Etappe 26  à  Trenta - Bovec

 

Der nächtens lang anhaltende Regen hat aufgehört und so wandern wir zuerst zum Gasthaus, um ein Frühstück zu bekommen – aber es ist geschlossen, entgegen der gestrigen Aussage. Also kaufen wir in dem kleinen Mini-Markt einige Sachen, essen heraußen und trinken einen Coffee-to-go. Es ist stark bewölkt und etwas kühler, zum Wandern aber sehr angenehm. Die heutige Etappe sollte etwas kürzer und einfacher sein, weswegen wir erst um ½ 11 wegkommen und außerdem um 18 Uhr die Ankunft in Bovec geplant ist. Während wir im Wald der Soca entlang gehen und das traumhafte, smaragdgrüne Wasser bestaunen, bessert sich das Wetter permanent. Wir kommen an einigen idyllisch gelegenen Campingplätzen vorbei (Camp Korita, Klin, Soca,…) und nutzen eine Stelle bei der Soca zum kurzen Verweilen. Bei einer der Schautafeln bemerken wir, dass es zeitlich wieder nicht ganz stimmen kann, obwohl wir kaum Pausen machen und flott gehen. Trotzdem machen wir später unmittelbar neben einem Campingplatz über der Soca noch einmal eine kurze Rast. Wir kennen den Platz von einer Wohnmobiltour und genießen wieder den Anblick der aufragenden Felsen, dem klaren, türkisen Wasser und der umtriebigen Stimmung hier. Kinder springen hinein, andere Mutige schwimmen im kalten Nass, einige junge Leute bauen eine Slackline auf und auch wir erfrischen uns kurz im kalten Bach. Nach der Jause geht es weiter und wir halten immer wieder an, um Fotos zu machen, überqueren Hängebrücken und bemerken, dass sich die Etappe wieder zu ziehen beginnt – auch angesichts Hitze. Entgegen unserer bisherigen Erfahrung brauchen wir trotz flotten Schrittes fast um zwei Stunden länger als angegeben. Und so erreichen wir um Punkt 18 Uhr Bovec und treffen dort wie vereinbart die Besitzerin der Frühstückspension Martinov Hram. Nachdem die Restaurants alle voll sind und man sich anstellen müsste, um etwas zu essen zu bekommen, bestellen wir uns einfach jeder einen Kebap beim Nachbarn und essen ihn unter der Laube des Hauses.

 

 

25. August 2020:        Etappe 27  à  Bovec - Zaga

 

Nach einer guten Nacht mit etwas Regen (!) und einem guten Frühstück brechen wir zu unserer heutigen Kurzetappe auf, die nur etwa 10 Kilometer beträgt. Vor Bovec haben wir uns von der Soca etwas entfernt und so geht es heute anfangs auf rutschigem Terrain über Steine und Wurzeln. Nach etwa einer Stunde machen wir einen kleinen Abstecher runter zum wunderschönen Wasserfall Slap Virje und folgen danach wieder dem Weg , der bald wieder der Soca entlang führt, bis wir schließlich beim Ende unseres heurigen Abschnitts angekommen sind – in Zaga. Wir trinken noch eine Kleinigkeit bei einem Gasthaus und fahren dann um 12 Uhr im 8-Sitzer eines bestellten Taxlers nach Österreich. 

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